Kinderwunsch

Hallo, hast du und dein Mann einen grossen Kinderwunsch!? Aber es will einfach seit Jahren nicht klappen, obwohl ihr alles daran gesetzt habt?! Bist du Endometriose Patientin und hattest schon mehrere Bauchspiegelungen?! In dieser Rubrik werden dir die verschiedenen Möglichkeiten erläutert und ebenfalls gibt es einen Link zu einer Frau, welche es endlich geschafft hat Schwanger zu werden, wenn auch nicht auf natürlichem Wege. Gebt nicht auf..

 

 

Endometriose und Kinderwunsch

 

 

 

Leider ist dies kein einfaches Thema. Oftmals hört man ja bei der Diagnose der Endometriose (die meist durch eine OP bzw. Bauchspiegelung gesichert wird) „werden Sie nun möglichst bald schwanger, nun sind die Chancen am höchsten nach einer Sanierung“. Dies setzt Frau noch mehr unter Druck, da ja oftmals die Diagnose Endometriose im Rahmen der Abklärungen des unerfüllten Kinderwunsches gestellt wird.

 

Ebenso setzt diese Aussage nun sehr viel Hoffnung in den Raum und wenn es dann nicht klappt, ist die Enttäuschung umso grösser.

 

Meine Erfahrung zeigt, dass Druck die ganze Sache noch verschlimmert. Aber wie ihr sicherlich schon festgestellt habt, ist es leichter gesagt als getan, mit sich und seinem Körper bezüglich des Kinderwunschs Geduld zu haben und den Kopf nicht zu sehr einzuschalten.

 

Es kann auf natürlichem Weg klappen, Endometriose bedeutet nicht zwingend gleich Künstliche Befruchtung! (bei mir leider nicht) Es gibt viele Komplementärmedizinische Massnahmen, welche man (bzw. Frau) ausprobieren kann, z.B.:

  • TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) (Akupunktur)
  • Homöopathie
  • Bioresonanztherapie
  • Osteopathie/craniosacrale Therapie
  • Massagen etc.

 

Alle diese Komplementärmedizinischen Massnahmen kann man auch begleitend zum Kinderwunschzentrum unterstützend machen. Meist hilft es zusätzlich um Ruhe in den Unterbauch zu bringen und somit können die „Schulmedizinischen Massnahmen“ besser wirken.

 

Mein Rat lautet jedoch: sucht euch ein gutes Kinderwunschzentrum, welches sich auch mit der Endometriose auskennt und diese Krankheit als Krankheitsbild ernst nimmt. Dies hilft schon sehr viel. Wartet nicht zu lange euch Hilfe zu holen, auch wenn es nur mal für ein Gespräch ist um über alles informiert zu werden. Dies nimmt schon sehr viel Druck, denn man weiss, es kann noch etwas getan werden, wenn es doch nicht klappen sollte.

 

Eine Garantie besteht leider auch bei der künstlichen Befruchtung nicht auf eine Schwangerschaft. Aber (so ging es mir) man hat dann wenigstens die Gewissheit, man hat alles ausprobiert um den grössten Herzenswunsch zu erfüllen.

 

 

 

Bei der unterstützenden Medizin bei Kinderwunsch (Fertilitäts-Medizin) gibt es verschiedene Behandlungen:

 

 

 

Medikamente bei Kinderwunsch

 

Zum einen gibt es Tabletten, welche die Eizellreifung unterstützen können, und zum anderen gibt es verschiedene Spritzen. Welche Medikamente genutzt werden, wird je nach Situation vom Arzt entschieden und deshalb beschreibe ich auch nicht jedes einzeln. Die Tabletten wirken etwas anders auf die Eierstöcke als die Spritzen, meist wirken die Spritzen besser.

 

Um dein Eisprung auszulösen wird HCG (das Schwangerschaftshormon) gespritzt. Auch hier gibt es verschiedene Produkte. Diese Spritze ist oftmals auch schuld daran, wenn man zwar einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hält, aber keine Schwangerschaft eingetreten ist. Meist hat Frau dann zu früh getestet. Bis das HCG abgebaut ist, sprich nicht mehr nachweisbar im Blut oder Urin dauert es ca. 10-14 Tage. Also wird die Geduld hier sehr auf die Folter gespannt.

 

 

 

Zur Unterstützung der 1. Zyklushälfte (vor allem im Kryozyklus zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut) wird Östrogen benötigt. Hier gibt es entweder Pflaster oder Tabletten. Die 2. Zyklushälfte wird mit dem Gelbkörperhormon Progesteron unterstütz. Meist sind dies Tabletten, welche vaginal (also in die Scheide) eingeführt werden. Sollte dies nicht reichen, oder wird nicht genug aufgenommen gibt es das Progesteron auch als Spritze.

 

Wie oben bereits erwähnt, wird der Arzt je nach Situation und Art der unterstützenden künstlichen Befruchtung entscheiden was er verschreibt.

 

Die Nebenwirkungen sind ebenfalls sehr vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich. Sie können auftreten, müssen jedoch nicht. Mein Rat: Beipackzettel nicht lesen, denn dieser beeinflusst uns damit, was alles auftreten könnte und dann haben wir auch mehr Nebenwirkungen. Falls Unsicherheiten auftreten im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten, wendet euch immer direkt an euren Arzt/eure Ärztin, denn die können genau sagen, was normal ist und was nicht mehr.

 

 

 

Geschlechtsverkehr nach Plan

 

Die „einfachste“ Möglichkeit zu helfen (meist auch die erste Variante die ausprobiert wird) ist zunächst mal der Geschlechtsverkehr nach Plan (GvnP). Da wird entweder selber zuhause mit LH-Test (sog. Ovulations-Tests = Eisprungtests), Basaltemperaturmessen oder mittels Ultraschall und/oder Blutuntersuchung geschaut, wann der Eisprung natürlicherweise ist oder aber mit medikamentöser Hilfe (Tabletten oder Spritzen, siehe weiter unten) einen Eisprung stimuliert und ausgelöst, und dann getimter Geschlechtsverkehr empfohlen. Sprich Sex am Tag des Eisprungs bzw. einen Tag zuvor, am Eisprungtag und am Tag danach. So sind die Chancen am Höchsten auf eine Schwangerschaft. Dies ist natürlich nicht immer einfach, so Sex auf Knopfdruck. V.a. für die Männer stellt es ein enormer Druck dar, da ist es wichtig, auch wenn der Eisprungtag ist, sich nicht zu sehr stressen zu lassen, und falls es nicht geht, dann geht es nicht. Keine Vorwürfe gegenseitig machen, denn das erhöht wiederum nur den Druck… Sex soll doch weiterhin Spass machen und die „schönste Nebensache der Welt“ sein.

 

 

 

Intrauterine Insemination (IUI)

 

Diese Möglichkeit bietet sich an, wenn es beim GvnP nicht geklappt hat. Dabei wird wiederum bei der Frau der Eisprung stimuliert und ausgelöst (meist medikamentös, da es sich so leichter timen lässt, geht aber bei einem regelmässigen Zyklus auch ohne Medikamente, sofern die Klinik bzw. der Arzt dies macht). Der Mann wird dann am Tag X entweder Zuhause oder in der Klinik/Praxis eine Spermaprobe abgeben müssen, welche dann im Labor aufbereitet wird um die besten Spermien für die Insemination zu haben.

 

Danach werden die Spermien mittels eines feinen Katheters (Frau merkt davon meist nicht viel) direkt in die Gebärmutter gespritzt, somit wird es den Spermien leichter gemacht ans Ziel, zum Ei zu gelangen.

 

Oftmals wird danach die Frau zur Unterstützung Progesteron bekommen, das Gelbkörperhormon, welche eine Einnistung fördert und eine Schwangerschaft aufrechterhält falls eine eintritt. In den meisten Fällen wird nach 14 Tagen einen Bluttest gemacht um zu schauen ob eine Schwangerschaft eingetreten ist. Manchmal wird auch gesagt, machen Sie einen Test zuhause und rufen Sie an und teilen uns das Resultat mit. Ich persönlich finde nach wie vor den Bluttest am sichersten, aber dies handhabt jede Klinik/Praxis anders.

 

In der Schweiz werden 3 Inseminationen von der Krankenkasse übernommen.

 

 

 

In Vitro Fertilisation (IVF)

 

Wenn man von der künstlichen Befruchtung spricht ist damit meist die IVF gemeint.

 

Damit ist gemeint, dass bei der Frau mehrere Eizellen stimuliert werden mittels Medikamenten (hier meist nur noch Spritzen) und dann regelmässig in der Klinik kontrolliert wird wie sich das entwickelt. Hier ist die engmaschige Kontrolle sehr wichtig, da es rasch aus dem Ruder laufen kann, wenn zu viel Medikamente verabreicht werden. Ich musste während der Stimulationsphase alle 2-3d zum Arzt.

 

Wenn die Follikel (in denen befindet sich die Eizelle) gross genug sind, wird der Eisprung medikamentös ausgelöst und 36-48h danach findet die Punktion dieser statt. Dies findet meist unter leichtem Dämmerschlaf statt, es kann aber auch unter Vollnarkose durchgeführt werden.

 

Bei der Punktion werden die Follikel mit den Eizellen via Scheide durch die Gebärmutter direkt aus den Eierstöcken abgesaugt, abpunktiert. Hierfür wird der Arzt mittels einer Nadel durch die Gebärmutter stechen zu den Eierstöcken vorschieben und dann mit einem Katheter welche durch die Nadel geführt wird die Follikel absaugen. Der Stich durch die Gebärmutter bzw. die Vagina (Scheide) kann als Schmerzhaft empfunden werden, sollte jedoch mittels starker Medikamente bekämpft werden können. Wenn die Punktion im Dämmerschlaf durchgeführt wird, wird das Schmerzmittel kurz vor der Punktion gespritzt und somit merkt man von der Punktion nicht viel.

 

Das Absaugen kann als Druck oder als Brennen wahrgenommen werden. Ich habe davon nicht viel mitbekommen.

 

Die Eizellen bzw. Follikel werden sofort in eine sterile Petrischale (Schale mit Nährmedium) gefüllt und kurz darauf im Labor untersucht, wie viele Eizellen gewonnen werden konnten und wie die Qualität ist.

 

Wenn die Punktion beendet ist, wir die Frau noch einige Zeit in der Klinik bleiben müssen und regelmässig vom Personal überwacht werden. Schmerzen können nun noch mittels Medikamenten direkt in die Vene behandelt werden, ebenfalls wird die Infusion weiter laufen, bis die Frau gut wach ist. Meist gibt es danach etwas Kleines zu essen und zu trinken. Wenn dann alles soweit gut vertragen wurde darf die Frau nach Hause. Dort wird empfohlen weiterhin zu ruhen, viel zu trinken und keine schweren Sachen zu heben. Oftmals wird die Frau für den Tag der Punktion (ev. auch länger) krankgeschrieben, bzw. am Tag der Punktion soll die Frau nicht arbeiten gehen.

 

Nach der Punktion, manchmal auch während der Punktion, wird der Mann gebeten eine Spermaprobe abzugeben. Diese wird danach auch sofort im Labor untersucht und aufbereitet für die Befruchtung im Reagenzglas.

 

Bei der IVF findet die Befruchtung im „Reagenzglas“ statt, sprich die Spermien und Eizellen werden dort zusammengeführt. Die eigentliche Befruchtung findet aber „natürlich“ statt. Die Spermien suchen sich selber den Weg in die Eizelle und befruchten diese.

 

Meist wird diese Variante gewählt, wenn die Qualität der Spermien und Eizellen gut ist.

 

 

 

Nach 24h wird geschaut wie viele Eizellen sich befruchten haben lassen und meist wird das Resultat dessen dann Telefonisch mitgeteilt.

 

Die befruchteten Eizellen werden weiter bebrütet/kultiviert und beobachtet wie sie sich entwickeln. In der Schweiz ist es (zur Zeit noch) nur erlaubt 3 Eizellen zu bebrüten, die anderen müssen sofort nach der Befruchtung eingefroren werden (im Vorzellstadium). (Mit der Abstimmung im Juni wird dieses Gesetz aber nun angepasst.)

 

Nach 2-5 Tagen wird dann eine bis max. drei Eizellen wieder mit einem Katheter direkt der Frau zurückgegeben/transferiert, sprich in die Gebärmutter gespritzt.

 

In 10-14 Tagen wird dann ein Bluttest durchgeführt um die hoffentlich eingetretene Schwangerschaft zu bestätigen.

 

Es gibt auch die Variante die IVF im natürlichen Zyklus zu machen, dabei wird die sprungbereite, reife Eizelle (meist eine im normalen Zyklus) ab punktiert und befruchtet wie oben beschrieben. Der Vorteil davon ist, dass der Körper der Frau nicht zu stark durch die Medikamente belastet wird. Diese Variante wird nicht in allen Kliniken durchgeführt.

 

 

 

Intracytoplasmatische Spermieninjekton (ICSI)

 

Das Vorgehen ist dasselbe wie bei der IVF nur werden hier die Spermien im Labor einzeln mit einer sehr feinen Nadel direkt in die Eizelle gespritzt (injiziert) und somit hoffentlich befruchtet. Meist wird dieses Verfahren angewendet, wenn die Spermienqualität, -beweglichkeit oder -anzahl eingeschränkt ist. Manchmal auch bei eingeschränkter Qualität der Eizellen.

 

 

 

! Wichtig zu wissen ist, dass die IVF und ICSI sowie Kryozyklen (Auftauzyklen), von den Krankenkassen in der Schweiz nicht übernommen werden. Weder die Kosten für Medikamente noch die Behandlungen werden bezahlt (egal ob eine schwerwiegende Krankheit wie Endometriose vorliegt oder nicht!).

 

Es muss also alles vom Paar selbst bezahlt werden. Die Kosten variieren je nach Klinik, deshalb bietet sich an vor einer solchen Behandlung einen (oder mehrere) Kostenvoranschlag zu erfragen. Wichtig finde ich aber auch, dass das Paar sich in der Klinik wohl fühlt und nicht nur aufs Geld schaut. !

 

 

 

Kryozyklus (Auftauzyklus)

 

Wie oben bereits erwähnt, wenn überzählige befruchtete Eizellen aus der Punktion übrig geblieben sind, werden diese rasch eingefroren.

 

Diese werden dann in einem sog. Auftauzyklus wie es der Name schon sagt, aufgetaut und der Frau nach dem Eisprung eingesetzt.

 

Hier gibt es 2 Varianten:

 

Der Zyklus der Frau wird beobachtet, zum gegebenen Zeitpunkt der Eisprung abgewartet oder medikamentös ausgelöst und dann wird 2-5 Tage danach die aufgetauten Eizellen eingesetzt.

 

Die andere Variante ist, dass der Zyklus der Frau von Beginn an künstlich, sprich mit Medikamenten unterstützt wird, und somit kein Eisprung stattfinden lässt. Dies wird alles nach einem genauen Schema gemacht um möglichst den natürlichen Zyklus nachzuahmen. Wenn die Schleimhaut gut genug aufgebaut ist, findet auch hier wieder wie bei der IVF/ICSI der Transfer (Einsetzen der Eizellen in die Gebärmutter) statt.

 

Meist wird in beiden Varianten des Kryozykluses die 2. Zyklushälfte mittels Progesteron unterstützt. Danach wird es wie bei der IVF/ICSI einen Bluttest geben, meist 10-14d nach Transfer.

 

Die Eizellen werden meist am Tag des Eisprunges aus dem Tiefschlaf geweckt und einige Tage bebrütet. Leider überleben ca. 50-60% der eingefrorenen befruchteten Eizellen das auftauen nicht.

 

 

 

Bei schlechter Spermienqualität gibt es noch weitere Verfahren um die besten herauszufiltern, wie z.B.

 

IMSI – Intrazytoplasmische Morphologisch Selektierte Spermien Injektion.

 

Hier wird mittels einer hochauflösenden mikroskopischer Untersuchungen geschaut, welche Spermien gesund sind, bzw. es werden die besten Spermien für die Befruchtung ausgewählt, welche auch eine Befruchtung der Eizelle versprechen.

 

 

 

PICSI – Physiologische ICSI

 

Hier werden unreife und reife Spermien (mittels Hyaluronsäure) selektiert und dann die reifen Spermien für die Befruchtung genommen.

 

Die reifen Spermien sind sensibel auf Hyaluron, und schwimmen zu diesem. Unreife sind nicht sensibel darauf, bzw. haben keinen Rezeptor dafür und finden den Weg so nicht zum Hyaluron.

 

Diese Verfahren werden nicht in allen Kliniken in der Schweiz angeboten.

 

 

 

Mögliche Komplikationen bei der künstlichen Befruchtung

 

 

Alle diese Komplikationen sind selten, können aber auftreten.

 

Ich werde hier nicht weiter darauf eingehen, da alles sehr komplex ist und dies am besten durch den Behandelnden Arzt erklärt wird.

 

 

 

Unterstützende Massnahmen bei der Eizelle bzw. der Frau

 

Assisted Hatching

 

Hier wird die befruchtete Eizelle bzw. der frühe Embryo angeritzt, und somit dem Embryo beim Schlüpfen geholfen, damit er es dann leichter hat sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.

 

Bei der Endometriose kann diese Eizellhülle verhärtet sein und der Embryo kann sich darum nicht einnisten.

 

 

 

Einnistungsspülung oder Embryoglue

 

Hier wird ein Mittel, entweder natürlich (Ejakulationsflüssigkeit ohne Spermien) oder ein Medikament (Embryoglue) in die Gebärmutter gespritzt nach der Punktion oder vor dem Transfer. Dies soll die Einnistung fördern.

 

Diese genannten Unterstützenden Massnahmen werden nicht in jeder Klinik angeboten und bedeuten meist auch zusätzliche Kosten.

 

 

 

Warum klappt es oftmals bei Endometriose nicht mit dem schwanger werden?

 

Leider beeinflusst die Endometriose in mehrfacher Hinsicht die Fruchtbarkeit der Frau. Kurz zusammengefasst:

 

Die Endometriose schüttet Toxine (Gifte) aus, welche eine Schwangerschaft verhindern können. Erhöhte Entzündungswerte im Unterbauch bzw. Entzündungen durch die ständige Reizung durch die Endometriose können ebenfalls, wie die Toxine, eine Einnistung oder Befruchtung verhindern.
Ebenfalls kann die Endometriose die Eizellqualität schwächen bzw. einschränken, und somit keine gesunde Schwangerschaft eintreten lassen.
Auch können teilweise durch Verwachsungen im Bauchraum oder im Eileiter die Eizellen den Weg zur Gebärmutter nicht finden und somit kann keine Schwangerschaft eintreten.
Adenomyose kann zusätzlich eine Einnistung verhindern, da die Gebärmutter selbst geschwächt ist.

 

 

 

„Problem Mann“

 

Falls beim Mann keine Spermien im Ejakulat gefunden werden können, gibt es urologische Massnahmen (z.B. Hodenpunktion, TESE etc.), welche durchgeführt werden können. Ich werde jedoch hier nicht genauer darauf eingehen.

 

 

 

Psychologische Betreuung

 

Oftmals finden wir uns ja in der Situation wieder, dass es einfach nicht klappen will mit einem Baby, wir aber in unserer Gesellschaft nicht darüber sprechen können/dürfen/sollen. Es ist ja schliesslich das einfachste der Welt schwanger zu werden und wir sollen uns nicht so anstellen…

 

Leider NEIN!

 

Die Sprüche wie „macht mal Pause, schaltet den Kopf aus, dann klappt es dann schon“ kennen wir nur zu genüge. Die Familie wird nicht mehr zu Rate gezogen, wenn es wieder mal nicht geklappt hat und wir stehen als Paar alleine da mit der Enttäuschung. Wohin denn nur mit all den Gedanken, Fragen und der Wut die eine solche Situation begleitet…

 

Meine Erfahrung unseres Kinderwunsches hat mir gezeigt, dass es keine Schwäche ist auch professionelle Hilfe zu holen. Im Gegenteil, es ist eine Stärke! Einfach mal mit einer Person reden zu können, die einen anderen Blickwinkel hat. Die ganze Situation nüchtern einschätzen kann und Strategien zur Stressbewältigung geben kann, ist sehr hilfreich. Einfach mal alles abladen zu können und frei von der Leber weg zu reden hilft ungemein.

 

Deshalb scheut euch nicht Hilfe zu holen, entweder als Paar oder auch einzeln. Denn jeder geht anders mit der Situation des unerfüllten Kinderwunsches um. Druck und Schuldgefühle sind meist beim Mann und bei der Frau vorhanden. Gerade weil wir Endofrauen unsere Krankheit haben, fühlen wir uns oftmals als unfähig dem Mann ein Kind zu schenken und deshalb als nicht vollwertige Frau…

 

 

 

Kleiner Mutmacher zum Schluss

 

Wir haben über 3.5 Jahre versucht ein Baby zu bekommen. Die Diagnose Endometriose erhielt ich im Jahr 2010, damals Grad 1. Während der Kinderwunschzeit wurde bei mir dann zusätzlich noch die Diagnose PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom = Hormonstörung der Eizellreifung) gestellt, weshalb 3 Kinderwunschkliniken die Endometriose schlichtweg vergessen haben (sei ja „nur“ Grad 1… Diese Diagnose wurde aber mittlerweile vor 3 Jahren gestellt…) Es wurde GvnP und eine Insemination durchgeführt in verschiedenen Kliniken.

 

Ich wechselte mehrere Male die Klinik, da auch Fehler geschehen waren, die nicht hätten geschehen sollen, aber dies ist eine andere Geschichte…

 

Schlussendlich gelangte ich via Umwege nach 2 Jahren Kinderwunschzeit zu meinem jetzigen Kinderwunscharzt bzw. in die Kinderwunschklinik. Fühlte mich das erste Mal ernst genommen. Er ist auch ein super Endometriose-Spezialist, und er hat mich dann auch rasch operiert. Diagnose: schwere und komplexe Endometriose Grad 4… Nun wusste ich also, warum ich jedes Mal bei einem negativ zusätzlich auch noch Körperlich so gelitten hatte… Die Empfehlung von ihm war nach der OP die künstlichen Wechseljahre und nach 3mt eine erneute OP.

 

Da ich jedoch so rasch als möglich schwanger werden wollte, wollte ich die Wechseljahrtherapie noch nicht. War noch nicht bereit dazu. Also versuchten wir es im 2. Zyklus nach der OP mit einer erneuten IUI, leider ohne Erfolg. Danach folgten mehrere Zyklen Pause wg. Zysten oder der persönlichen Situation.

 

In dieser Zeit der Pause entschlossen mein Mann und ich das Jahr 2015 zu nutzen und die künstliche Befruchtung mit der Wechseljahrtherapie in Angriff zu nehmen.

 

Also startete ich Anfang des Jahres mit der Wechseljahrtherapie, der Downregulation. Diese sollte 3 Monate dauern. In dieser Zeit wurde dann nochmals operiert, und, oh Schreck! erneut die Diagnose komplexe Endometriose Grad 4… Dies in nur gerade 9mt seit der letzten OP…

 

Mit dem Wissen, dass nun alles entfernt ist, startete ich dann ende Mai 2015 mit der Stimulation. Anfang Juni war dann die Punktion von 31 (!) Eizellen. Es waren nicht alle reif und befruchten lassen haben sich 18. Dies war so eine riesen Menge, dass ich eine Überstimulation (Komplikation bei der künstlichen Befruchtung) hatte und somit der Transfer der Eizellen erst 2 Zyklen nach der Punktion stattfinden durfte.

 

Im August 2015 der erste Transfer und im September 2015 dann der 2. Transfer jeweils im künstlichen Kryozyklus. Leider beide Male ohne Erfolg…

 

Die Enttäuschung war riesengross, könnt ihr euch vorstellen. Die Kraft ebenfalls am Ende und somit beschlossen wir, eine Pause einzulegen.

 

Ich beschloss jedoch nicht ganz untätig zu sein und habe mich entschlossen, zusätzlich zur TCM und Osteopathie, welche ich schon lange begleitend zur Kinderwunschbehandlung gemacht habe, noch die Bioresonanz zur Unterstützung auszuprobieren. Aufgrund des PCOS waren meine Zyklen sehr unregelmässig und sehr lange. Dank der Bioresonanztherapie hatte ich plötzlich von alleine wieder einen Zyklus mit Eisprung. Die Hoffnung, dass es ev. nun auf natürlichem Wege klappt war natürlich sofort wieder da. Jedoch war ich realistisch genug um zu wissen, es wäre ein riesiges Wunder… Tja, das Wunder wollte nicht zu uns kommen, also überlegten wir uns, im Jahr 2016 dann nochmals einen Kryozyklus zu versuchen, da noch 12 Eizellen eigefroren waren. Mein Körper arbeitete im Dezember 2015 so gut, dass eine Zyste den Start des Kryozykluses etwas herauszögerte. War aber nicht schlimm, da ich wusste, danach geht es los. Also wurde die Mens Medikamentös ausgelöst und der 3. Künstliche Kryozyklus in Angriff genommen.

 

Parallel machte ich weiter mit TCM, Osteopathie und nun eben auch der Bioresonanztherapie.

 

Mir ging es so gut wie schon lange nicht mehr, so waren wir auch sehr positiv gestimmt, als der Tag des Transfers näher rückte.

 

Den Blick auf die aufgetauten Eizellen bzw. Embryonen vor dem Transfer war schon sehr vielversprechend. Der eine war bereits am aus der Eizellhülle zu schlüpfen.

 

Der Transfer verlief problemlos. Nach 3 Tagen hatte ich wahnsinnige Krämpfe und auch leichte Schmierblutungen. Etwas unsicher meldete ich mich deshalb in der Klinik, durfte auch rasch vorbei kommen. Ab jetzt musste ich zusätzlich zu den Tabletten Progesteron, dieses noch spritzen.

 

Irgendwie packte mich dann nach ca. 1 Woche nach Transfer die Neugier und ich fing an mit billigen Tests zu schauen ob die positiv werden. Tatsächlich liess sich ein zweiter Strich erahnen, ich glaubte dies jedoch nicht, da diese Tests mich schon mal vera…. hatten.

 

Also holte ich mir einen teureren Test und siehe da, positiv!!! Ich konnte es nicht glauben und testete von nun an täglich bis zum Bluttest. Dies zeigte auch positiv und das war das schönste Telefonat, welches ich je in meinem Leben führte.

 

Mittlerweile bin ich auf der Zielgeraden mit unserem Wunder-Eisbärchen schwanger und wir freuen uns sehr darauf es Mitte Oktober in unsere Arme schliessen zu dürfen. Das Kämpfen hat sich also gelohnt.

 

Wer mehr und genauer über unsere Kinderwunschzeit (mit allen auf und abs) sowie Schwangerschaft lesen möchte, darf dies gerne in meinem Blog https://unserkiwu.blogspot.com tun. Auch dürft ihr mich gerne anschreiben falls Fragen oder Anliegen da sind. Helfe euch gerne weiter.

 

Liebe Grüsse und viel Liebe, Kraft und Durchhaltewillen auf eurem Weg zu eurem Wunschkind.

 

Barbara Schoch

 

 

 

Quellen: Eigenes Wissen durch unsere Geschichte. (Von B. Schoch geschrieben)
Falls etwas nicht ganz korrekt sein sollte, fehlt oder ergänzt werden sollte, bitte ungeniert melden.